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Leisure Sickness: Warum werde ich ausgerechnet im Urlaub krank?

„Endlich Urlaub – und dann werde ich krank“

Viele kennen das: Wochenlang stressen wir uns durch Job und Alltag, freuen uns auf die freie Zeit – und kaum ist der Urlaub da, schlägt der Körper Alarm. Was als Erholung gedacht war, wird durch Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit oder eine Erkältung schnell zur Belastungsprobe. Dieses Phänomen ist unter dem Begriff Leisure Sickness bekannt – einer stressbedingten Reaktion beim Übergang in die Freizeit.

Warum passiert das ausgerechnet im Urlaub?

Unser Körper steht im Alltag oft unter Dauerstress. Das vegetative Nervensystem ist ständig aktiviert, Hormone wie Adrenalin und Cortisol halten uns auf Hochtouren. Sobald die Anspannung nachlässt, schaltet der Körper um.

Menschen werden nicht im stressigen Alltag krank – sondern wenn er aufhört. Die Forschung vermutet dahinter ein komplexes Zusammenspiel von Stress, Hormonhaushalt und dem vegetativen Nervensystem. Wenn wir plötzlich loslassen (sollen), gerät unser inneres Gleichgewicht durcheinander.

Der Körper braucht Zeit, um umzuschalten – vom Modus „Funktionieren“ in den Modus „Erholen“. Und wenn dieses Umschalten nicht gut gelingt, meldet er sich auf seine Weise zu Wort.

Wie kannst du Leisure Sickness vorbeugen?

Hier findest du ein paar Ideen, wie du Körper und Geist in den Wochen vor dem Urlaub entlasten kannst – damit du wirklich zur Ruhe kommst und deine freie Zeit voller Energie genießen kannst. Mit ein paar einfachen Veränderungen kannst du Leisure Sickness vorbeugen und deinen Urlaub von Anfang an entspannt erleben.

1. Stress im Alltag reduzieren – nicht erst kurz vor dem Urlaub

Leisure Sickness entsteht oft, wenn der Stress lange anhält und der Körper keine Gelegenheit hat, sich zwischendurch zu erholen. Plane deshalb regelmäßige kleine Pausen ein – ein kurzer Spaziergang, bewusste Atemübungen oder eine Tasse Tee können helfen, den Kopf frei zu bekommen.

2. Gönn dir bewusste Entspannung schon vor dem Urlaub

Starte deinen Urlaub nicht direkt nach dem letzten Arbeitstag. Wenn möglich, nimm dir ein bis zwei Tage frei, um langsam umzuschalten. So kann dein Nervensystem besser entspannen und dein Immunsystem sich stärken.

3. Achte auf ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung

Schlaf ist der wichtigste Regenerationsfaktor. Sorge für regelmäßige Schlafzeiten und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vitaminen, die dein Immunsystem unterstützen.

4. Bewege dich regelmäßig an der frischen Luft

Schon moderate Bewegung wie Radfahren oder Spazierengehen kurbelt die Ausschüttung stimmungsfördernder Botenstoffe an – und stärkt zugleich das Immunsystem.

5. Plane deinen Urlaub gut – und lass liegengebliebene Arbeit los

Eine gute Übergabe und klare Prioritäten helfen, den Kopf frei zu bekommen. Versuche, JETZT den Fokus auf Erholung zu legen – nicht darauf, was vor dem Urlaub vermeintlich noch alles erledigt werden müsste.

6. Fahre nach Urlaubsbeginn nicht gleich alle Aktivitäten runter

Wenn du eher zu den Menschen gehörst, die sich gern beschäftigen, kannst du auch überlegen, ob du besser mit kreativen oder sportlichen  Aktivitäten den Einstieg in den Urlaub findest. Ob du Malen, Musizieren, Handwerken oder Kochen, Radfahren, Joggen oder Yoga,  als aktive Form der Entspannung nutzt, ist dabei egal. Hauptsache es bereitet dir Spaß und du machst kein überengagiertes Projekt daraus.

Welche Entspannung passt zu dir?

Finde heraus, welche Methode zu dir passt und probiere Verschiedenes aus. Aktive Entspannung ist genauso wertvoll wie klassische Ruhe – Hauptsache, du schaffst dir bewusst kleine Inseln der Erholung, um den Übergang sanfter zu gestalten und deinem Körper die Gelegenheit zu geben, sich anzupassen.

Einladung zur Selbstfürsorge

Vielleicht ist dieser Sommer eine Einladung, neue Übergänge zu gestalten. Nicht nur von der Arbeit in den Urlaub, sondern auch von außen nach innen. Vom Denken ins Spüren. Vom Müssen ins Dürfen.

Und vielleicht – aber das erzähle ich ein andermal – gibt es Wege, wie wir uns selbst in solchen Momenten ganz praktisch begleiten können. Sanft, einfach, mit dem, was wir immer dabeihaben: uns selbst.

Ich wünsche dir einen gesunden Sommer – mit echter Erholung.

Stressbewältigung und Angsttherapie in Essen -Werden Barbara Leppelt

Hallo, ich bin Barbara Leppelt​

Ich blogge über mentale Gesundheit, weil mir ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld sowie eine Gesellschaft am Herzen liegen, in der wir uns gegenseitig unterstützen und psychische Gesundheit genauso wichtig nehmen wie körperliche.

Ich begleite Menschen wie dich dabei, den Druck aus Alltag, Studium und Beruf zu nehmen, um wieder mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit zu finden. Gemeinsam schauen wir, wie du besser für dich sorgen kannst – ohne das Gefühl zu haben, andere im Stich zu lassen.

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