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Angst vor der Arbeit nach dem Urlaub – warum dir der Wiedereinstieg so schwerfällt

Zwischen Erholungsversuch und Arbeitsmodus: Die unterschätzte Rückkehrangst

Für viele Menschen ist die Angst vor dem Arbeitsplatz nach dem Urlaub ein vertrautes Thema: Gerade wenn die Gedanken im Urlaub nicht zur Ruhe kommen konnten, kann die Rückkehr ins Büro Unsicherheit, Stress oder sogar handfeste Sorgen auslösen. 

Du bist gerade aus dem Urlaub zurück – vielleicht hattest du ein paar schöne Tage, aber möglicherweise warst du auch mit deinen Gedanken nie ganz weg. Die Arbeit schwingt oft im Hinterkopf mit, selbst am Strand, beim Stadtbummel oder beim Ausschlafen.

Und während Kolleg:innen auf Instagram von der totalen Erholung berichten, schafft es nicht jede:r, wirklich abzuschalten. Und plötzlich steht der erste Arbeitstag wieder vor der Tür.

Was bei vielen fast beiläufig mit „Urlaubs-Blues“ abgetan wird, geht oft tiefer: Die Rückkehr in den Job löst Unsicherheit, Anspannung oder sogar Angst vor der Arbeit nach dem Urlaub aus. Nicht alle kommen mit frischer Energie zurück – manche fühlen sich eher ausgelaugt oder fragen sich, warum sie sich trotz Urlaub nicht richtig entspannen können.

Warum Stress und Unsicherheit nach dem Urlaub nicht ungewöhnlich sind

1. Rückstand statt Erholung

Wer nicht richtig abschalten konnte, bringt oft einen unterschwelligen Stresslevel direkt mit zurück an den Arbeitsplatz. Die To-dos spuken dir noch im Kopf herum, der E-Mail-Berg wird immer größer, während du eigentlich noch offline bist, und das Gefühl, dass irgendetwas Wichtiges liegen geblieben ist, lässt dich nicht los. Unerledigte Aufgaben haften stärker im Gedächtnis als abgeschlossene. Das kann zu einem erhöhten Erregungsniveau führen und  anhaltender innerer Unruhe – selbst nach einer eigentlich erholsamen Auszeit. 

2. Hohe Ansprüche an sich selbst und Erwartungen anderer

Vielleicht gibt es in dir die Vorstellung, jetzt besonders frisch und leistungsbereit zu sein – immerhin hattest du ja Urlaub. Auch von außen kommt oft eine ähnliche Erwartung: als würdest du jetzt bitte wieder voll einsteigen, motiviert, belastbar, präsent.

Und genau dieser doppelte Druck – der eigene und der von außen – lässt schnell Sätze in dir auftauchen wie: „Ich sollte jetzt funktionieren.“ Oder auch: „Bloß keine Schwäche zeigen.“

3. Unflexible Strukturen und kein Raum zum Ankommen.

Für viele beginnt der erste Arbeitstag wie ein Sprung ins kalte Wasser: Der Kalender ist voll, die Termine laufen, als hätte es nie eine Pause gegeben. Kein Raum zum Ankommen, kein Innehalten. Statt eines sanften Übergangs übernimmt der Autopilot – und mit ihm die alten Routinen. Da bleibt kaum Luft, um überhaupt zu spüren, wie es einem gerade geht.

4. Das „stille Alarmsignal“ kann auf deine Rückkehrangst nach dem Urlaub hinweisen

Manchmal ist es nicht nur der Übergang vom Urlaub zurück in den Arbeitsalltag, der für Spannung sorgt.
Dann zeigt sich die Unruhe nicht nur als vorübergehende Anpassungsschwierigkeit, sondern als Hinweis auf etwas Tieferliegendes. Überlastung, latente Konflikte, ein Wertekonflikt – oder das Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören.

Die Angst vor dem Arbeitsplatz kann dann mehr sein als nur ein unangenehmes Gefühl. Vielleicht meldet sie sich gerade jetzt, weil der Urlaub einen Kontrast geschaffen hat, der dir zeigt, was nicht (mehr) passt.

Alltagstaugliche Strategien für deinen Neustart

Manchmal braucht es nur kleine, kluge Schritte, um die Rückkehr in den Alltag besser zu gestalten – ohne sich selbst zu überfordern.

1. Wenn du nicht richtig abschalten konntest:

2. Gegen Druck durch eigene und fremde Erwartungen:

3. Bei fehlendem Raum zum Ankommen:

4. Als Antwort auf das stille Alarmsignal:

Was Unternehmen beitragen können

So sehr persönliche Strategien helfen – der Rahmen, in den wir zurückkehren, macht einen Unterschied.
Gerade Führungskräfte und Organisationen können viel dazu beitragen, dass der Wiedereinstieg nicht wie ein Kaltstart wirkt: mit flexiblen Übergängen, echtem Interesse und dem Signal, dass Ankommen erlaubt ist.
Ein lockerer Start im Team, weniger Meetings in der ersten Woche oder einfach ein offenes Gespräch können schon viel bewegen.

Und auch als Teammitglied kannst du Impulse setzen. Vielleicht sprichst du das Thema an, teilst einen Gedanken oder schlägst eine kleine Veränderung vor. Manchmal braucht es nur einen Anfang und auch kleine Inspirationen können schon viel verändern.

Perspektivwechsel: Deine Rückkehr als Startpunkt

Nicht jeder Urlaub ist Erholung pur – und nicht jeder Wiedereinstieg gelingt reibungslos. Entscheidend ist, wie du mit dem erlebten Stress oder der (Nicht-)Erholung umgehst. Nutze die Rückkehr, um deine tatsächlichen Bedürfnisse wahrzunehmen.

Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um nicht einfach weiterzumachen. Je bewusster du deine eigenen Muster und Bedürfnisse erkennst, desto leichter gestaltest du für dich (und vielleicht auch für dein Team) einen gesünderen und menschlicheren Arbeitsalltag.

Willkommen zurück – die Rückkehr muss kein automatischer Wiedereinstieg in alte Muster sein. Vielleicht ist sie der Moment, in dem du neu justierst – in deinem Tempo, nach deinen Bedürfnissen.

Bereit, gemeinsam zu schauen?

Wenn dich die Angst vor der Arbeit nach dem Urlaub besonders belastet oder du dir professionelle Begleitung für einen gesünderen Umgang damit wünschst, lade ich dich herzlich zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch ein.

Wir klären gemeinsam, wo du gerade stehst, welche Themen dich bewegen und ob eine Zusammenarbeit für dich passt – ganz unverbindlich.

Stressbewältigung und Angsttherapie in Essen -Werden Barbara Leppelt

Hallo, ich bin Barbara Leppelt​

Ich blogge über mentale Gesundheit, weil mir ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld sowie eine Gesellschaft am Herzen liegen, in der wir uns gegenseitig unterstützen und psychische Gesundheit genauso wichtig nehmen wie körperliche.

Ich begleite Menschen wie dich dabei, den Druck aus Alltag, Studium und Beruf zu nehmen, um wieder mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit zu finden. Gemeinsam schauen wir, wie du besser für dich sorgen kannst – ohne das Gefühl zu haben, andere im Stich zu lassen.

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