
Blog-Serie: Teil 4
Lange Wartezeiten? Diese Möglichkeiten hast du!
Du hast dich entschieden, eine Behandlung bei einem niedergelassenen Psychologischen Psychotherapeuten zu beginnen – doch die Suche nach einem freien Platz gestaltet sich schwieriger als erwartet. Du hast bei verschiedenen Therapeuten angerufen, aber die Antwort war immer die gleiche: „Wir nehmen keine neuen Patienten auf.“ Oder du wurdest auf eine lange Warteliste gesetzt, ohne zu wissen, wie lange du wirklich warten musst. Das ist frustrierend und macht es nicht leichter, am Ball zu bleiben.
Die Suche nach einem Therapieplatz kann ein langer Prozess sein, der Geduld erfordert. Aber es ist auch ein Prozess, den du nicht alleine durchlaufen musst. Es gibt Schritte, die du konkret unternehmen kannst, um die Situation besser zu verstehen und zu bewältigen – ohne dich selbst zu überfordern.
Warum du immer wieder Absagen bekommst – und was du tun kannst
Es kann frustrierend und entmutigend sein, immer wieder Absagen zu erhalten. Viele Psychotherapeuten haben derzeit viele Anfragen zu bearbeiten und die meisten Praxen arbeiten bis auf Weiteres am Limit. Das bedeutet nicht, dass du keine Chance hast, einen Therapieplatz zu bekommen – es bedeutet nur, dass du Geduld brauchst während du gleichzeitig deinen Weg aktiv gestalten kannst.
Vielleicht verunsichern dich die oft genannten Wartezeiten von mehreren Monaten. Sie könnten dich auch dazu verleiten, den nächsten Schritt gar nicht erst zu gehen oder nach einer schnelleren Lösung zu suchen, die nicht wirklich passt – nur um „nicht nichts zu tun“. Hin und wieder höre ich, dass Betroffene trotz der ungünstigen allgemeinen Situation viel schneller eine Therapeutin gefunden haben, die sie empathisch und gut unterstützt. Deine Suche muss also nicht zwangsläufig lange dauern.
Im nächsten Abschnitt gebe ich dir konkrete Ideen, wie du aktiv bleiben und gezielt weitersuchen kannst – und dabei den Druck aus dem Prozess nimmst.
Die nächsten Schritte: Klarheit schaffen
Manchmal hilft es, den Prozess in überschaubare Schritte zu unterteilen. Dadurch kannst du gezielter vorgehen, behältst den Überblick und vermeidest es, dich zu überfordern. Die folgenden Tipps unterstützen dich dabei, strukturiert und ruhig auf deinen Therapieplatz hinzuarbeiten:
1. Erstelle eine Liste der Therapeuten, die du kontaktiert hast
Es hilft, eine Liste zu führen, auf der du festhältst, wen du bereits kontaktiert hast und welche Antworten du erhalten hast. So behältst du den Überblick und kannst gezielt andere Praxen kontaktieren, die du noch nicht ausprobiert hast.
2. Kontaktiere mehrere Therapeuten gleichzeitig hast
Es kann sein, dass dir ein Therapeut sagt, dass er erst in sechs Monaten einen Platz frei hat, während ein anderer Therapeut kurzfristig neue Patient:innen aufnimmt. Indem du mehrere Therapeut:innen gleichzeitig anfragst, erhöhst du die Chance, schneller eine Rückmeldung zu erhalten.
3. Bleib dran, aber überfordere dich nicht!
Die Suche nach einem Therapieplatz kann anstrengend sein. Plane feste Zeiten in der Woche ein, in denen du dich darum kümmerst. In der übrigen Zeit kümmere dich um andere Dinge, vor allem um dich selbst. So behältst du die Kontrolle und kannst sicherstellen, dass es dir während des Prozesses gut geht.
4. Reflektiere, wie es dir geht
Es ist völlig normal, dass du dich während der Wartezeit unsicher oder frustriert fühlst. Vielleicht denkst du, es wird keinen Platz für dich geben. Achte auf deine Gefühle und nimm dir Zeit, um deine Gedanken zu ordnen. Das kann helfen, den Überblick zu behalten und nicht den Mut zu verlieren. Manchen Menschen hilft es, ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben.
5. Suche dir Unterstützung
Wenn du dich mit jemandem austauschst, der den Prozess kennt und mit dir gemeinsam die nächsten Schritte festlegt, fühlst du dich weniger allein und bist gleichzeitig gezielt auf dem richtigen Weg.
Braucht es noch andere Unterstützung?
Es gibt viele Unterstützungsangebote, die dir helfen können, wenn du zwischenzeitlich das Gefühl hast, allein nicht weiterzukommen:
- Beratungstelefone oder Krisendienste: Sie bieten schnelle Hilfe in akuten Momenten, ohne dass du auf einen Therapieplatz warten musst. Sie sind kein Ersatz für eine Therapie, aber sie können dich in Krisensituationen stabilisieren.
- Selbsthilfegruppen: Hier kannst du dich mit anderen austauschen, die ähnliche Themen haben. Der Kontakt zu anderen, die in einer vergleichbaren Situation sind, kann helfen, dich weniger allein zu fühlen und dir praktische Tipps zu geben.
- Psychologische Beratungsstellen: Sie sind oft schneller erreichbar als eine Therapie und können dir helfen, deine Gedanken zu sortieren, bis du einen Platz gefunden hast. Besonders für Studierende gibt es oft spezialisierte Beratungsangebote an Hochschulen, die dir eine direkte Hilfe bieten.
Deinen eigenen Weg finden
Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Die vorgeschlagenen Ideen können eine gute Orientierung sein. Wenn du aber das Gefühl hast, dass sie nicht zu dir passen oder dich überfordern, kann es helfen, jemanden an deiner Seite zu haben, um gemeinsam zu überlegen, welche Schritte sinnvoll und machbar sind und was in der aktuellen Situation weiterhelfen könnte.
Klarheit über die Möglichkeiten
Lange Wartezeiten sind oft Teil des Prozesses, aber es gibt auch Alternativen, die es wert sein können, sie in Betracht zu ziehen. Für viele ist der niedergelassene Psychotherapeut die erste Anlaufstelle. Im nächsten Beitrag schauen wir gemeinsam, ob der Besuch einer Selbstzahlerpraxis für dich eine mögliche Option sein könnte.

Hallo, ich bin Barbara Leppelt
Ich blogge über mentale Gesundheit, weil mir ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld sowie eine Gesellschaft am Herzen liegen, in der wir uns gegenseitig unterstützen und psychische Gesundheit genauso wichtig nehmen wie körperliche.
Ich begleite Menschen wie dich dabei, den Druck aus Alltag, Studium und Beruf zu nehmen, um wieder mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit zu finden. Gemeinsam schauen wir, wie du besser für dich sorgen kannst – ohne das Gefühl zu haben, andere im Stich zu lassen.
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