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Warum uns Entscheidungen so viel Stress machen

Kennst du das auch? Du stehst vor einer Entscheidung – sei es beim Einkaufen, beim Jobwechsel oder bei ganz alltäglichen Dingen – und plötzlich hast du das Gefühl, von den vielen Optionen erschlagen zu werden. Du fängst an zu recherchieren, wägst ab, vergleichst und verbringst auf einmal Stunden auf der Suche nach der „richtigen“ Wahl. Am Ende hast du dich zwar entschieden, aber irgendwie fühlt es sich noch nicht richtig an. Und das mulmige Gefühl bleibt.

Was ist los? Warum fühlen wir uns bei Entscheidungen oft so überfordert?

Entscheidungen und das Chaos im Kopf

Unser Gehirn ist eigentlich ziemlich gut darin, Entscheidungen zu treffen – aber es gibt ein paar Umstände, die uns regelrecht ausbremsen können. Werden wir mit zu vielen Optionen konfrontiert, schaltet unser Gehirn auf „Überforderung“ und es wird schwierig, den Überblick zu behalten. Dann kommt das limbisches System ins Spiel. Es ist unser „Gefühlszentrum“ und entscheidet blitzschnell, ob etwas angenehm oder unangenehm, sicher oder riskant ist. Wenn wir also das Gefühl haben, „die falsche Entscheidung zu treffen“, wird dieses System aktiv und löst Stress und Angst aus.

Das heißt: Die Angst, etwas falsch zu machen, führt dazu, dass wir uns noch mehr Gedanken machen und die Entscheidung immer weiter hinauszögern.

Perfekte Entscheidungen gibt es nicht

Die Kunst besteht darin, sich bewusst zu machen, dass es nicht die perfekte Entscheidung gibt. Die Illusion, die „beste“ Entscheidung zu treffen, blockiert uns eher, als dass sie uns hilft. Wenn wir uns zu sehr darauf versteifen, laufen wir Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Wird unser Gehirn mit zu vielen Informationen oder zu vielen Optionen konfrontiert, kommt es zu einer Überlastung des präfrontalen Cortex. Dieser Bereich ist für logisches Denken, Planen und Entscheiden zuständig. Bei Überlastung wird die Fähigkeit des präfrontalen Kortex, klare und rationale Entscheidungen zu treffen, zunehmend eingeschränkt, was uns noch unsicherer und gestresster macht.

Warum wir uns dabei so schlecht fühlen

Es ist wie ein Teufelskreis: Je länger wir über eine Entscheidung nachdenken und je mehr Optionen wir vergleichen, desto unsicherer werden wir. Und je unsicherer wir uns fühlen, umso größer wird die Angst und umso mehr wird unser Stresssystem aktiviert. Gleichzeitig wird der präfrontale Kortex blockiert, der für logisches Denken und die Entscheidungsfindung verantwortlich ist. Das macht es schwer, eine klare Entscheidung zu treffen. Das wiederum erhöht den Stress und verzögert den Entscheidungsprozess noch zusätzlich.

Mental Overload - Warum wir uns in der Informationsflut verlieren

Ein weiterer Faktor, der diese Überforderung verstärkt, ist die ständige Informationsflut. Wir sind heute ständig von neuen Informationen, Nachrichten und Optionen umgeben. Das kann unser Gehirn ohnehin regelrecht überfordern. Wir sind andauernd in der Situation, mehr lernen, mehr vergleichen und mehr entscheiden zu müssen, was unseren Stresspegel immer weiter in die Höhe treibt.

Vielleicht kennst du das auch: Schon beim Frühstück prasseln News, To-Dos und WhatsApp-Nachrichten auf dich ein – bevor du überhaupt richtig wach bist.

Das kann unser Gehirn ohnehin regelrecht überfordern. Wir sind andauernd in der Situation, mehr lernen, mehr vergleichen und mehr entscheiden zu müssen, was unseren Stresspegel immer weiter in die Höhe treibt.

Wenn unser Gehirn überlastet ist, fällt es uns nicht nur schwerer, logische Entscheidungen zu treffen oder kreative Lösungen zu finden. Auch unser emotionales und körperliches Wohlbefinden leidet. Übermäßige mentale Belastung kann zu erhöhter Reizbarkeit, Angstgefühlen und einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung führen. Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen oder sich zu entspannen, wird beeinträchtigt. Und wenn der Geist ständig aktiv ist und von Informationen überflutet wird, fällt es umso schwerer abzuschalten. Die Folge ist häufig eine verminderte Schlafqualität – sei es durch Einschlafschwierigkeiten oder Durchschlafstörungen, die uns am Morgen unausgeruht und erschöpft zurücklassen.

Wie du deinen Entscheidungsstress überwinden kannst

Hier ein paar einfache Kniffe, um den Entscheidungsstress zu überwinden:

Mach Schluss mit dem Grübeln

Das Wichtigste ist, dass du dir erlaubst, Entscheidungen zu treffen, ohne sie endlos in Frage zu stellen. Du kannst die Kontrolle zurückgewinnen, indem du dich auf das Wesentliche konzentrierst: Es geht nicht um die perfekte Wahl, sondern um das Handeln. Und selbst wenn du später merkst, dass etwas anders hätte laufen können, wirst du daraus lernen.

Wenn du wieder vor einer schwierigen Entscheidung stehst, denk dran: Es gibt keine perfekten Entscheidungen. Aber du hast immer die Wahl, Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen, anstatt in der Entscheidungsstarre zu verharren.

Barbara Leppelt

Hallo, ich bin Barbara Leppelt​

Ich blogge über mentale Gesundheit, weil mir ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld sowie eine Gesellschaft am Herzen liegen, in der wir uns gegenseitig unterstützen und psychische Gesundheit genauso wichtig nehmen wie körperliche.

Ich begleite Menschen wie dich dabei, den Druck aus Alltag, Studium und Beruf zu nehmen, um wieder mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit zu finden. Gemeinsam schauen wir, wie du besser für dich sorgen kannst – ohne das Gefühl zu haben, andere im Stich zu lassen.

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